Grundbuch Marzdorf Band Ⅰ, Blatt Nr. 9 (1807-1911)
Der erste Teil dieses Beitrags schilderte die Geschichte des Schäferlandes, das sich seit 1807 im Besitz der Familie Robeck befand, bis in das Jahr 1828. Nach dem Tod von Johann Robeck hatte sich dessen Sohn Anton bereit erklärt, das väterliche Grundstück zu übernehmen. Dieses Grundstück war allerdings bislang nicht vom Hauptgut Marzdorf abgeschrieben – und so lasteten alle Schulden des Dominiums auch auf dem Besitz der Robecks. Vor der gerichtlichen Regelung des Erbes sollte Anton Kluck Befreiungserklärungen der Gläubiger beibringen.
Im Dezember 1828 brachte Anton Robeck einen Konsens des Hauptgläubigers, der Westpreußischen Landschaftsdirektion in Schneidemühl bei,1Liberationskonsens vom 2. Dezember 1828. In: A. a. O., Blatt 40 VS. der dem Gericht jedoch nicht ausreichte. Per Dekret vom 19. Juni 1829 verlangte das Gericht unter Kreisrichter Wohlfromm einen Konsens von allen Gläubigern, die laut Hypothekenschein vom 29. Januar 1828 auf den Marzdorfer Gütern eingetragen waren.2Decret vom 19. Juni 1829. In: A. a. O., Blatt 33 VS u. RS. Diese Gläubiger wurden im Dekret aufgelistet, was es uns heute ermöglicht, die Schulden des Marzdorfer Ritterguts zu diesem Zeitpunkt nachzuvollziehen. Es waren:
- 423 Taler 2 Groschen 2 Pfennige für die Witwe Marczinska in Nikoskowo und deren Kinder;3Die Schuld stammte vermutlich noch aus dem Jahr 1793, als die Witwe Marczyńska in Nikolskowo bei Schneidemühl der Mutter Grabskis 1269 Taler geliehen hatte. T. Soorholtz: Dominium w Marcinkowicach 1782-1810. In: Studia i materiały do dziejów ziemi wałeckiej, Nr. 15, Wałcz 2024, S. 82.
- 552 Taler 12 Groschen aus einer Protestation für Anton v. Wyganowski;4Diese Schuld Wyganowskis gegen seinen Rechtsbeistand Krakau stammte aus dem Jahr 1802. A. a. O., S. 87.
- 22 750 Taler Landschafts-Anleihen;
- 20 000 Taler desgleichen;
- 2000 Taler für Abraham Moses Stargardt in Märkisch Friedland, die an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 2000 Taler für Ernestine von Hartmann verehelichte Grabski, die an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 2000 Taler für Ernestine von Hartmann verehelichte Grabski, die an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 4000 Taler für Ernestine von Hartmann verehelichte Grabski, die an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 2000 Taler für den Pächter Marcus Wilhelm Ludwig, die an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 2380 Taler für denselben, die an Stadtrichter Koer zediert waren;
- 3000 Taler für denselben, von denen 2500 Taler an dessen Ehefrau Emilie v. Brockhausen und 500 Taler an Stadtrichter Kloer zediert waren;
- 3000 Taler für den Staat an Unterstützungsgeldern;
- 1341 Taler 18 Groschen für die v. Schwiderskischen Minorennen;
- 56 Taler 15 Groschen 5 Pfennige für die Salarienkasse des Oberlandesgerichts in Marienwerder;
- 255 Taler 9 Groschen und 10 Pfennige für dieselbe;
- 127 Taler 6 Groschen 8 Pfennige für dieselbe.5Aufstellung nach Decret vom 19. Juni 1829. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 9, Blatt 33 VS u RS. Die ersten beiden Forderungen lauten noch auf Taler (rth) und Gute Groschen (ggr).

Anmerkungen:
- 1Liberationskonsens vom 2. Dezember 1828. In: A. a. O., Blatt 40 VS.
- 2Decret vom 19. Juni 1829. In: A. a. O., Blatt 33 VS u. RS.
- 3Die Schuld stammte vermutlich noch aus dem Jahr 1793, als die Witwe Marczyńska in Nikolskowo bei Schneidemühl der Mutter Grabskis 1269 Taler geliehen hatte. T. Soorholtz: Dominium w Marcinkowicach 1782-1810. In: Studia i materiały do dziejów ziemi wałeckiej, Nr. 15, Wałcz 2024, S. 82.
- 4Diese Schuld Wyganowskis gegen seinen Rechtsbeistand Krakau stammte aus dem Jahr 1802. A. a. O., S. 87.
- 5Aufstellung nach Decret vom 19. Juni 1829. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 9, Blatt 33 VS u RS. Die ersten beiden Forderungen lauten noch auf Taler (rth) und Gute Groschen (ggr).