Grundbuch Marzdorf Band Ⅰ, Blatt Nr. 8 (1782-1902)
Der zweite Teil dieses Beitrags schilderte die Geschichte des Kossätenhofs bis ins Jahr 1874. Seit dem Erwerb im Jahr 1747 hatte der schon mehrfache Besitzwechsel erlebt: Auf Martin Garski folgte 1785 dessen Sohn Anton und 1798 der Enkel Martin. Nach dessen Tod im Jahr 1811 ging der Hof an seine Ehefrau über, die eine zweite Ehe mit Martin Günterberg schloss. Im Jahr 1845 hatte dessen Sohn Johann Günterberg das Anwesen übernommen, war aber 1873 verstorben. Da seine Witwe Rosalia geborene Joerdel nicht in der Lage war, die Erbteile der Kinder auszuzahlen, schritt sie ein Jahr später zum Verkauf.
Käufer des Hofes war Michael Schmidt, der zu jener Zeit in Klein Nakel lebte. Geboren war Schmidt jedoch in Dreetz, wo seine Familie über Generationen einen Kossätenhof besessen hatte, der 1866 für 3000 Taler an den dortigen Gutsbesitzer Hermann Müller verkauft wurde.1Vgl. dazu T. Soorholtz: Dreetz am Böthinsee. Köln 2024, S. 74. Michael Schmidt war mit Susanna geborene Kadow verheiratet;2Susanna Schmidt geb. Kadow starb am 11. Juli 1915 in Riege Abbau. Sterbeurkunde Nr. 28 vom 14. Juli 1915 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/3/35, S. 29. In der Grundakte wird ihr Geburtsname Kadoff geschrieben. aus der Ehe sind sechs Kinder bekannt:
- Clemens Schmidt;
- Albert Julius Schmidt, geboren in Dreetz am 30.Oktober 1859;3General-Akten … a. a. O., S. 275.
- Lademilla Schmidt, geboren in Dreetz am 15. April 1861;4General-Akten … a. a. O., S. 300.
- Julius Bernhard Schmidt, geboren in Dreetz am 16. Februar 1863;5General-Akten … a. a. O., S. 333.
- Felix Johann Schmidt, geboren in Dreetz am 14. Januar 1865;6General-Akten … a. a. O., S. 364-365.
- Paul Schmidt.
Im Kaufvertrag, den Rosalia Günterberg und Michael Schmidt am 1. September 1874 in Marzdorf unterzeichneten, wurde für das Grundstück Marzdorf Band Ⅰ, Blatt Nummer 8 »mit sämmtlichen todten und lebendigen Inventar« ein Kaufgeld von 3275 Taler verabredet.7Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 8, Blatt 90 VS. Von dieser Summe erhielt die Verkäuferin aber lediglich 200 Taler in barem Geld,8Verhandelt Mk. Friedland 4. September 1874. In: A. a. O., Blatt 88 RS. den Rest verwandte Schmidt, um die im Hypothekenbuch verzeichneten Erbteile auszuzahlen und »reine Hypothek« zu erhalten.9Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: A. a. O., Blatt 90 VS.

Vor allem führte der Kaufvertrag ein umfangreiches Leibgedinge im Wert von 100 Talern auf,10Verhandelt Mk. Friedland 4. September 1874. In: A. a. O., Blatt 88 RS. dass der Käufer der etwa 40 Jahre alten Rosalia Günterberg zu gewähren versprach. Das Leibgedinge bestand aus freier »Wohnung und Stallung im Nebenhause«,11Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: A. a. O., Blatt 90 RS. Dort auch die weiteren Angaben. 30 Quadratruten Gartenland auf dem Achterhof, freiem Brennmaterial, freiem Backen, zwei freien jährlichen Marktfuhren und einer Arztfuhre sowie Naturalien in Form von Getreide, Obst, Fleisch, Milch, Leinwand und Wolle. Zur Absicherung sollte das Leibgedinge ins Grundbuch eingetragen werden.
Am 4. September 1874 wurde der Besitztitel im Grundbuch auf Michael Schmidt und seine Ehefrau berichtigt.12Grundbuch No. Ⅷ. In: A. a. O., Blatt 6 RS. Am gleichen Tag löschte das Gericht in Märkisch Friedland die Erbteile von Bertha Splettstösser und August Günterberg aus dem Grundbuch13A. a. O., Blatt 11 VS. und trug das verabredete Leibgedinge in die Rubrica Ⅱ ein.14A. a. O., Blatt 7 RS. Am 21. Oktober des Jahres bestätigte Bauer Michael Koplin aus Königsgnade die Bezahlung der übrigen Günterberg’schen Erbteile durch Michael Schmidt, die am gleichen Tag aus dem Grundbuch gelöscht wurden.15Verhandelt Mk. Friedland 21. Oktober 1874. In: A. a. O., Blatt 93 VS u. RS. Der Hof war damit erstmals seit 1845 schuldenfrei.
Rosalia Günterberg verstarb bereits am 13. November 1886 im Alter von 51 Jahren in Marzdorf,16Sterbeurkunde Nr. 41 des Standesamts Marzdorf vom 14. November 1886. In: A. a. O., Blatt 96 VS. aber Michael Schmidt ließ das ihr zustehende Leibgedinge erst acht Jahre später aus dem Grundbuch löschen.17Märk. Friedland 2. November 1894. In: A. a. O., Blatt 95 VS. Zwei Monate später übertrug er den Kossätenhof an seinen Sohn Clemens (in der Grundakte auch Klemens geschrieben), dessen Lebensdaten unbekannt sind.

Auch in diesem Fall wurde für die Übergabe die Form eines Kaufvertrags gewählt und ein Kaufgeld von 3000 Mark (das sind 1000 Taler) verabredet. Dieses Kaufgeld sollte Clemens Schmidt für seinen Bruder Paul verwenden:
»[D]er ad I genannte Paul Schmidt befindet sich gegenwärtig im elterlichen Hause und wird voraussichtlich höhere Schulen besuchen[,] zu welchem Zwecke die betr. 3000 Mark verwendet werden sollen; und übernimmt Uebernehmer die Verpflichtung an Paul Schmidt in Theilzahlungen, und zwar nach Bedarf von den betr. 3000 Mark zu zahlen; auch dass Capital vom vollendeten 14ten Lebensjahr mit 4 % jährlich zu verzinsen und denselben bis Antritt dess 14ten Lebensjahre vollständig zu kleiden.«18Überlassungsvertrag vom 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 98 VS u. RS.
Den Eltern setzte Clemens Schmidt ein Leibgedinge aus, dass neben dem lebenslangen Wohnrecht in einer »Wohnstube […] nebst Kammer und Keller«,19A. a. O., Blatt 99 VS. Dort auch die nächsten Angaben. »freie Fuhren in Krankheitsfällen zum Arzt und Geistlichen«, freies Krankenlager und die standesgemäße Beerdigung umfasste.
Die Naturallieferung, die wie immer im Zentrum des Leibgedinges standen, beinhalteten acht Zentner Roggen, je einen Zentner Erbsen, Gerste und Hafer, 25 Zentner Kartoffeln und fünf Zentner Wruken, 6000 Stück trockenen Torf und acht Meter Holz für die Feuerung, Obst, Eier, Grütze, Salz, Leinwand und Spinnwolle, einmal jährlich ein fettes Schwein und ein Mastschaf sowie eine »eiserne Kuh«.20A. a. O., Blatt 98 RS u. 99 VS. Starb einer der Leibgedinger, stand dem Überlebenden weiterhin das volle Gedinge zu, dessen Wert vom Gericht auf 300 Mark berechnet wurde.21Märk. Friedland 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 97 RS.

Am 25. Januar 1895 wurde der Besitztitel im Grundbuch auf Clemens Schmidt berichtigt.22Grundbuch No. Ⅷ. In: A. a. O., Blatt 6 RS. Auf die Eintragung der Ansprüche von Paul Schmidt und des Leibgedinges hatten die Vertragsparteien ausdrücklich verzichtet.23Überlassungsvertrag vom 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 99 RS.
Clemens Schmidt heiratete vermutlich kurz nach der Übernahme des Kossätenhofs in Tütz die Bauerntochter Agnes Bartonneck. Aus dieser Ehe sind vier Kinder bekannt:
- Franz Schmidt, geboren um 1896;
- Marie Elisabeth Schmidt, geboren am 15. Mai 1899 in Tütz, die am 21. August 1920 in Riege den Lehrer Joseph Polzin heiratete;24Heiratsurkunde Nr. 13 vom 21. August 1920 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/2/42, S. 26 f.
- Paul Bernhard Schmidt, geboren am 27. April 1912 in Riege;25Geburtsurkunde Nr. 20 vom 30. April 1912 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/1/26, S. 21.
- Bruno Aloysius Schmidt, geboren am 18. April 1914 in Riege.26Geburtsurkunde Nr. 20 vom 23. April 1914 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/1/32, S. 21.
Wie schon die Geburtsorte der Kinder verdeutlichen, gab Clemens Schmidt den Besitz in Marzdorf kurz nach seiner Verheiratung auf und lebte mit seiner Familie zunächst in Tütz, später in Riege, wo seine Ehefrau Agnes am 25. August 1920 im Alter von 47 Jahren verstarb.27Sterbeurkunde Nr. 14 vom 25. August 1920 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/598/0/3/61, S. 15.
Der Kossätenhof Marzdorf Band Ⅰ, Blatt Nummer 8 wurde vom Juli 1897 an veräußert und dabei zugleich parzelliert. Eine Schlüsselrolle fiel dabei dem Kaufmann Philipp Holzmann zu, der die Aufteilung des Grundstücks übernahm, die Kaufverträge verhandelte, die Zahlungen koordinierte und alle Formalitäten beim Amtsgericht in Märkisch Friedland und beim Katasteramt in Deutsch Krone erledigte. Die Eigentumsübertragungen waren erst im Dezember 1898 abgeschlossen; die Unterlagen zu Verkauf und Parzellierung machen nahezu die Hälfte des Gesamtumfangs der Grundakte aus.
Im ersten Schritt zahlte Holzheim dem Ehepaar Schmidt am 19. Juli 1897 in Marzdorf den Betrag von 18 600 Mark in bar aus.28Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Philipp Holzheim. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 8, Blatt 160 VS. Die Summe war gedacht als Vorauszahlung für den gesamten Kossätenhof mit allen Gebäuden
»nebst darauf befindlicher Erndte sowie von dem lebenden Inventar ihres Grundstücks 6 Stück Rindvieh, 20 Schafe u. Lämmer, 1 Pferd, 5 Gänse, 5 alte u. 5 junge Hühner.«29A. a. O., Blatt 159 RS.
Im zweiten Schritt schlossen Clemens und Agnes Schmidt ebenfalls am 19. Juli 1897 vor dem Notar Georg Stelzer – der mit Holzheim aus Deutsch Krone nach Marzdorf gekommen war – insgesamt zehn Kaufverträge von ganz unterschiedlicher Qualität.

Der erste Vertrag wurde mit dem Briefträger Franz Tetzlaff abgeschlossen, der mit Agnes geborene Heymann in gütergemeinschaftlicher Ehe lebte.30Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Tetzlaff. In: A. a. O., Blatt 121 RS. Die Eheleute Tetzlaff erwarben vom Kossätengut einen Teil des Hofraums mit einem halben Wohnhaus und einem Schafstall31Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 112 VS. sowie eine Ackerparzelle »im Feld an Königsgnade«.32A. a. O., Blatt 110 VS. Dort auch die nächste Angabe. Die Gesamtgröße des verkauften Anteils wurde im Oktober 1898 von der Katasterverwaltung in Deutsch Krone auf 0,4894 Hektar festgelegt. Der Verkauf erfolgte »mit voller Erndte« und »mit allem was niet- und nagelfest ist« zum Preis von 3000 Mark.33Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Tetzlaff. In: A. a. O., Blatt 122 VS. Die Ackerparzelle wurde den neuen Eigentümern mit Vertragsabschluss übergeben, die Übergabe des Hofraums mit Gebäuden und Gartenanteil sollte im April 1898 stattfinden.34A. a. O., Blatt 122 RS. Dort auch die nächste Angabe. Den Kaufpreis zahlte das Ehepaar Tetzlaff am 19. Juli 1897 an Philipp Holzheim aus. Am 3. Dezember 1898 übertrug das Amtsgericht in Märkisch Friedland den Grunderwerb auf das neue Grundbuchblatt Marzdorf Band Ⅲ, Blatt Nr. 64.35Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Tetzlaff vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 116 RS.
Vertragspartnerin des zweiten Vertrages war die »großjährige und unverehelichte« Agnes Schmikowski aus Marzdorf,36Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Agnes Schmikowski vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 124 RS. bei der es sich vermutlich um eine Verwandte von Anton Schmikowski handelte. Sie erwarb die zweite Hälfte des Wohnhauses und eine Hälfte der Scheune zum Kaufpreis von 1590 Mark. Das Kaufgeld zahlte Agnes Schmikowski am 19. Juli 1897 an Philipp Holzheim, die Übergabe sollte im April 1898 erfolgen.37Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Agnes Schmikowski. In: A. a. O., Blatt 130 RS u. 131 VS. Die Katasterverwaltung in Deutsch Krone legte die Größe ihres Anteils am Kossätengut am 1. Oktober 1898 auf 0,425 Hektar fest,38Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 110 VS. das Amtsgericht in Märkisch Friedland überführte ihn am 3. Dezember 1898 auf das neue Grundbuchblatt Marzdorf Band Ⅲ, Blatt Nr. 65.39Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Agnes Schmikowski vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 124 RS.
Die andere Hälfte der Scheune und das zweite Wohnhaus verkaufte das Ehepaar Schmidt an den Schmiedemeister Michael Neumann und dessen Ehefrau Cäcilie geborene Reetz aus Königsgnade.40Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 147 VS. Der Kaufpreis »für den Antheil an Gehöft und Garten« wurde auf 1625 Mark festgelegt, sollte jedoch durch Tausch mit Ansprüchen aus Grundstücksverkäufen in Königsgnade beglichen werden.41A. a. O., Blatt 148 VS. Das Ehepaar Neumann besaß dort ein Schmiedegrundstück von etwa zwei Ar Größe, dass an den Besitzer Albert Wiese verkauft war, sowie ein weiteres Grundstück, das der Arbeiter Martin Tetzlaff aus Königsgnade übernehmen sollte.42Ebenda u. A. a. O., Blatt 148 RS.

Zusätzlich erwarb das Ehepaar Neumann drei Ackerparzellen und ein Drittel des Anteils der Eheleute Schmidt am gemeinschaftlichen Weideplan der Marzdorfer Kossäten mit dem Recht, dort »drei Haupt Rindvieh, fünf Schafe, zwei Gänse und deren Aufzucht« zu hüten.43A. a. O., Blatt 147 RS. Für den Weideplan wurde kein besonderer Kaufpreis gefordert, für die Ackerstücke hatten die Käufer jedoch zwischen 150 und 270 Mark je 25 Ar zu bezahlen.44A. a. O., Blatt 148 RS.
Die Übergabe der verkauften Gebäude und Parzellen erfolgte mit Abschluss des Kaufvertrages,45A. a. O., Blatt 150 VS. allerdings nahmen die Verkäufer »die diesjährige Endte eines Birnenbaumes und eines Pflaumenbaumes«46A. a. O., Blatt 149 RS. sowie die Kartoffelernte einer Parzelle davon ausdrücklich aus.47A. a. O., Blatt 149 VS. Am 1. Oktober 1898 ermittelte die Katasterverwaltung für den Kaufanteil der Eheleute Neumann eine Umfang von 5,0873 Hektar.48Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 110 VS. Darin enthalten waren auch eine Wiese und drei Weidestücke am Wucknicksee, die im ursprünglichen Kaufvertrag keine Erwähnung fanden. Insgesamt erwarb das Ehepaar Neumann mehr als ein Drittel des vormals Martin Garski’schen Kossätenhofs, dessen Größe nun auf 14,9885 Hektar festgelegt wurde.49A. a. O., Blatt 112 VS.
In einem Nachtrag zum Kaufvertrag, der am 12. November 1898 in Deutsch Krone vor Notar Stelzer verhandelt wurde, einigten sich die Parteien auf einen Kaufpreis von 4172,50 Mark für alle übernommenen Acker- und Weideflächen, von dem noch 3718,50 Mark offen standen.50Nachtrag zum Kaufvertrag zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 152 VS u. RS. Am 3. Dezember 1898 übertrug das Amtsgericht in Märkisch Friedland die Flächen auf das neue Grundbuchblatt Marzdorf Band Ⅲ, Blatt Nr. 67.51Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Neumann vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 142 RS.
Einen vierten Kaufvertrag schlossen Clemens und Agnes Schmidt am 19. Juli 1897 mit dem Schneidermeister Julius Schmidt in Marzdorf,52Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 206 VS. der mit Maria geborene Kluck verheiratet war.53Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Julius Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 204 VS. Julius Schmidt erwarb dabei den Achterhof des Kossätenguts, mehrere Ackerparzellen im »Feld an Königsgnade« und ein Weidestück am Wucknicksee in der Gesamtgröße von 1,5567 Hektar.54Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 111 VS. Als Kaufpreis wurden für den Achterhof 1500 Mark festgelegt, für Acker und Weide sollten 225 Mark je 0,25 Hektar gezahlt werden.55Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 206 RS. Julius Schmidt zahlte bei Vertragsschluss eine Anzahlung von 2030 Mark an Philipp Holzheim, der Rest sollte nach der katasteramtlichen Vermessung beglichen und bis dahin zu fünf Prozent verzinst werden.56Ebenda u. a. a. O., Blatt 207 VS. Dort auch die nächste Angabe. Die Übergabe der verkauften Grundstücke erfolgte bei Vertragsschluss; der Kaufpreis wurde in einem am 12. November 1898 verhandelten Nachtrag auf insgesamt 2184,65 Mark festgelegt, von denen noch 154,65 Mark nebst der Zinsen offen standen.57Nachtrag zum Kaufvertrag zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 209 RS.
Bereits am 5. August 1897 hatte Julius Schmidt zwei der erworbenen Ackerparzellen an den Schmiedemeister Michael Neumann und dessen Ehefrau Cäcilie geborene Reetz weiterverkauft.58Kaufvertrag vom 5. August 1897 zwischen den Eheleuten J. Schmidt und den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 204 VS. Der Kaufpreis blieb dabei unverändert und wurde zudem zwei Jahre gestundet.59Ebenda. – Dort auch die weiteren Angaben. Bis zur Zahlung sollte die Forderung mit vier Prozent verzinst an zweiter Stelle im Grundbuch eingetragen werden. Die erste Stelle war bereits an eine Hypothek des Raifeisenvereins vergeben, die das Ehepaar Neumann vermutlich zur Finanzierung der Ankäufe benötigte.

Am 3. Dezember 1898 überführte das Amtsgericht in Märkisch Friedland die von Julius Schmidt erworbenen Flächen des Kossätenhofs in der Größe von 0,8987 Hektar auf das neue Grundbuchblatt Marzdorf Band Ⅲ, Blatt Nr. 71 und die an die Eheleute Michael Neumann weiterverkauften Flächen im Umfang von 0,658 Hektar auf das gleichfalls neue Grundbuchblatt Marzdorf Band Ⅲ, Blatt Nr. 72.60Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Neumann vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 142 RS.
Wird fortgesetzt …
Anmerkungen:
- 1Vgl. dazu T. Soorholtz: Dreetz am Böthinsee. Köln 2024, S. 74.
- 2Susanna Schmidt geb. Kadow starb am 11. Juli 1915 in Riege Abbau. Sterbeurkunde Nr. 28 vom 14. Juli 1915 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/3/35, S. 29. In der Grundakte wird ihr Geburtsname Kadoff geschrieben.
- 3General-Akten … a. a. O., S. 275.
- 4General-Akten … a. a. O., S. 300.
- 5General-Akten … a. a. O., S. 333.
- 6General-Akten … a. a. O., S. 364-365.
- 7Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 8, Blatt 90 VS.
- 8Verhandelt Mk. Friedland 4. September 1874. In: A. a. O., Blatt 88 RS.
- 9Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: A. a. O., Blatt 90 VS.
- 10Verhandelt Mk. Friedland 4. September 1874. In: A. a. O., Blatt 88 RS.
- 11Kaufcontrakt vom 1. September 1874. In: A. a. O., Blatt 90 RS. Dort auch die weiteren Angaben.
- 12Grundbuch No. Ⅷ. In: A. a. O., Blatt 6 RS.
- 13A. a. O., Blatt 11 VS.
- 14A. a. O., Blatt 7 RS.
- 15Verhandelt Mk. Friedland 21. Oktober 1874. In: A. a. O., Blatt 93 VS u. RS.
- 16Sterbeurkunde Nr. 41 des Standesamts Marzdorf vom 14. November 1886. In: A. a. O., Blatt 96 VS.
- 17Märk. Friedland 2. November 1894. In: A. a. O., Blatt 95 VS.
- 18Überlassungsvertrag vom 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 98 VS u. RS.
- 19A. a. O., Blatt 99 VS. Dort auch die nächsten Angaben.
- 20A. a. O., Blatt 98 RS u. 99 VS.
- 21Märk. Friedland 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 97 RS.
- 22Grundbuch No. Ⅷ. In: A. a. O., Blatt 6 RS.
- 23Überlassungsvertrag vom 25. Januar 1895. In: A. a. O., Blatt 99 RS.
- 24Heiratsurkunde Nr. 13 vom 21. August 1920 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/2/42, S. 26 f.
- 25Geburtsurkunde Nr. 20 vom 30. April 1912 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/1/26, S. 21.
- 26Geburtsurkunde Nr. 20 vom 23. April 1914 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/594/0/1/32, S. 21.
- 27Sterbeurkunde Nr. 14 vom 25. August 1920 des Standesamts in Rose, In: Archiwum Państwowe w Poznaniu Oddział w Pile, Signatur 55/598/0/3/61, S. 15.
- 28Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Philipp Holzheim. In: Grundakte Marzdorf Bd. Ⅰ, Bl. Nr. 8, Blatt 160 VS.
- 29A. a. O., Blatt 159 RS.
- 30Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Tetzlaff. In: A. a. O., Blatt 121 RS.
- 31Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 112 VS.
- 32A. a. O., Blatt 110 VS. Dort auch die nächste Angabe.
- 33Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Tetzlaff. In: A. a. O., Blatt 122 VS.
- 34A. a. O., Blatt 122 RS. Dort auch die nächste Angabe.
- 35Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Tetzlaff vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 116 RS.
- 36Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Agnes Schmikowski vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 124 RS.
- 37Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Agnes Schmikowski. In: A. a. O., Blatt 130 RS u. 131 VS.
- 38Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 110 VS.
- 39Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Agnes Schmikowski vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 124 RS.
- 40Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 147 VS.
- 41A. a. O., Blatt 148 VS.
- 42Ebenda u. A. a. O., Blatt 148 RS.
- 43A. a. O., Blatt 147 RS.
- 44A. a. O., Blatt 148 RS.
- 45A. a. O., Blatt 150 VS.
- 46A. a. O., Blatt 149 RS.
- 47A. a. O., Blatt 149 VS.
- 48Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 110 VS.
- 49A. a. O., Blatt 112 VS.
- 50Nachtrag zum Kaufvertrag zwischen den Eheleuten Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 152 VS u. RS.
- 51Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Neumann vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 142 RS.
- 52Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 206 VS.
- 53Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Julius Schmidt u. den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 204 VS.
- 54Auszug aus den vorläufigen Forschreibungsverhandlungen vom 1. Oktober 1898. In: A. a. O., Blatt 111 VS.
- 55Kaufvertrag vom 19. Juli 1897 zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 206 RS.
- 56Ebenda u. a. a. O., Blatt 207 VS. Dort auch die nächste Angabe.
- 57Nachtrag zum Kaufvertrag zwischen den Eheleuten Schmidt u. Julius Schmidt. In: A. a. O., Blatt 209 RS.
- 58Kaufvertrag vom 5. August 1897 zwischen den Eheleuten J. Schmidt und den Eheleuten Neumann. In: A. a. O., Blatt 204 VS.
- 59Ebenda. – Dort auch die weiteren Angaben.
- 60Vermerk auf Gerichtliche Kaufverschreibung Schmidt-Neumann vom 2. Dezember 1898. In: A. a. O., Blatt 142 RS.
